Sehenswertes & Rundgang
Mit diesen Informationen möchten wir Sie zu einer Entdeckungstour durch unsere schöne Fontanestadt einladen.
Ob Sie zu Fuß, mit dem Fahrrad oder Auto unterwegs sind: Genießen Sie geschichtsträchtige Orte, die idyllische Landschaft, vielfältige kulturelle Angebote, kehren Sie ein in eines der gemütlichen Restaurants oder Cafés und probieren Sie regionale Spezialitäten.
1256 erlangte Neuruppin das Stadtrecht. Zum Gedenken an den hier geborenen Dichter Theodor Fontane trägt sie seit 1998 den Beinamen Fontanestadt.
Das idyllische Städtchen am längsten See Brandenburgs hat noch mehr zu bieten: Hier wurden der Baumeister des deutschen Klassizismus Karl Friedrich Schinkel und die Lyrikerin Eva Strittmatter geboren. Auch Friedrich der Große ist eng mit der Stadtgeschichte verknüpft.
Neuruppin ist heute das infrastrukturelle und kulturelle Zentrum im Nordwesten des Landes Brandenburg.
Wir empfehlen Ihnen, die Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten bei einem Rundgang von der Seeprommenade aus zu entdecken. Dort befindet sich die Klosterkirche St. Trinitatis, das Wahrzeichen der Stadt.
1 Die Klosterkirche St. Trinitatis
Gebhard von Arnstein gründete hier 1246 ein Dominikanerkloster. Sein Bruder Wichmann wurde dessen erster Prior. Es war das erste Kloster der Dominikanermönche auf dem Gebiet der späteren Mark Brandenburg. Zu dieser Zeit begann auch der Bau einer Kirche, die nach 1280 durch die Errichtung einer Hallenkirche ergänzt wurde. Nach der Reformation 1517 verlor das Kloster seine Funktion und wurde abgerissen. Nur die Kirche blieb erhalten. Nach Entwürfen des Baumeisters Karl Friedrich Schinkel (1781-1841) erfolgte von 1836 bis 1841 eine umfangreiche Restaurierung der Klosterkirche. Die beiden Türme, die sie zum Wahrzeichen der Stadt gemacht haben, wurden erst 1904-07 errichtet. Besteigen Sie den Kirchturm und genießen Sie den Blick auf Neuruppin und auf den 14 Kilometer langen Ruppiner See, den längsten See des Landes Brandenburg. Öffnungszeiten
3 Der PARZIVAL AM SEE
Die multifunktionale, 17 Meter hohe Stahlskulptur stammt von Matthias Zágon Hohl-Stein. Sie wurde 1998 anlässlich der Verleihung des Namens „Fontanestadt“ an Neuruppin enthüllt. Das Projekt wurde ausschließlich von privaten Sponsoren finanziert. Der Künstler Matthias Zágon Hohl-Stein knüpfte mit dem PARZIVAL AM SEE an das Epos des mittelalterlichen Dichters Wolfram von Eschenbach an. Seinen Parzival stellt er als Antiritter dar, von schmaler Gestalt, mit dem Windrad in der einen und der Arche, als Symbol des Überlebens, in der anderen Hand. Hohl-Stein fasst seinen Parzival als ein Zeichen des Aufbruchs auf. Er steht für ein neues Neuruppin, ohne Garnison, die Zeichen der Zeit aufnehmend. Mehr zum Künstler.
4 Neuer Markt
Vom Ruppiner See aus gelangen Sie stadteinwärts in den ältesten Teil Neuruppins. Die Fachwerkhäuser und Straßen rund um die Klosterkirche wurden vom großen Stadtbrand von 1787 verschont. Heute ist der Platz ein beliebter Treffpunkt und Zentrum der wunderschönen Altstadt.
5 Die Siechenstraße
Mittelalterliches Flair erleben Sie in der Siechenstraße. Hier stehen die Hospitalkapelle St. Lazarus, die sogenannte Siechenhauskapelle von 1491, und das UpHus (1694, eines der ältesten Fachwerkhäuser der Stadt). Die Siechenhauskapelle diente der Beherbergung von kranken Bürgern.
Seit 2004 ist die restaurierte Kapelle ein viel besuchter Ort für Konzerte, Lesungen und Liederabende.
6 Bernhard-Brasch-Platz
Entlang der Stadtmauer erreichen Sie den Teil der Stadt, der Neuruppin zu etwas Besonderem macht: zu einem städtebaulichen Gesamtdenkmal des Frühklassizismus. Am Bernhard-Brasch-Platz angekommen, zeigt sich die großzügige Weite der Stadt. Hier, am sogenannten „Paradeplatz“, lässt sich ein weiterer Aspekt Neuruppiner Geschichte erläutern: seine Rolle als preußische Garnisonsstadt. Nach dem verheerenden Stadtbrand von 1787, bei dem 80 % der Stadt vernichtet wurden, befahl König Friedrich Wilhelm II., den Wiederaufbau Neuruppins aus der Staatsschatulle zu finanzieren und von Berlin aus zu planen. So entstand Neuruppin in weniger als 20 Jahren am Reißbrett neu – mit breiten Straßen, zweietagigen Häusern und den drei großen Plätzen. Der Bernhard-Brasch-Platz diente vor allem als Exerzierplatz für die Soldaten des Königs.
7 Das Theodor-Fontane-Denkmal
Auf einer Bank sitzend, Spazierstock, Mantel und Hut angelehnt, empfängt Sie der Namensgeber der Stadt, Theodor Fontane (1819-1898). Der Bildhauer Max Wiese knüpfte 1907 mit seiner Gestaltung an eines der populärsten Werke Fontanes, „Die Wanderungen durch die Mark Brandenburg“, an. Mit seinem Spätwerk, u.a. „Irrungen, Wirrungen“, „Stine“, „Effi Briest“, „Der Stechlin“ oder „Schach von Wuthenow“ avancierte Theodor Fontane zu einem der bedeutendsten kritischen Realisten des 19. Jahrhunderts. Alle zwei Jahre veranstaltet Neuruppin die Fontane Festspiele. In der Stadt hat auch die Theodor Fontane Gesellschaft ihren Sitz.
8 Der Tempelgarten
Über die Wallanlagen gelangen Sie zum Tempelgarten, den Kronprinz Friedrich (Friedrich der Große) als „Amaltheagarten“ anlegen ließ. Friedrich lebte von 1732 bis 1736 in Neuruppin. Baumeister Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff (Staatsoper Berlin, Potsdam Sanssouci) errichtete 1735 im Amaltheagarten sein Erstlingswerk: einen Rundtempel. Den orientalisch-maurischen Charakter erhielten die Gebäude durch die Kaufmannsfamilie Gentz (ab 1853), die den Park auch mit barocken Figuren und seltenen Gehölzen ausstattete.
9 Museum Neuruppin
Vom Tempelgarten aus erreichen Sie das Museum Neuruppin. Es präsentiert die Geschichte der Stadt von ihrer Gründung bis zur Gegenwart. Hier erfahren Sie u. a. Wissenswertes über Theodor Fontane, den Architekten Karl Friedrich Schinkel, den Orientmaler Wilhelm Gentz und die bunte Welt der Neuruppiner Bilderbogen.
10 Der Neuruppiner Bilderbogen
Im 19. und 20. Jahrhundert machten sie Neuruppin europaweit bekannt: Die bunten Bilderbogen, die in den drei Druckereien und Kolorierstuben der Stadt – Gustav Kühn, Oehmigke & Riemschneider und Friedrich Wilhelm Bergemann – entstanden. Beinah jeder deutsche Haushalt besaß diese preiswerten Drucke, auf denen aktuelles Zeitgeschehen, religiöse Motive, erbauliche Genrebilder oder deftig-humoristische Gegebenheiten dargestellt wurden. Gegenüber vom Museum Neuruppin befindet sich in der ehemaligen Druckerei von Gustav Kühn die Bilderbogenpassage.
11 Der Schulplatz & das Alte Gymnasium
In der geografischen Mitte der Stadt steht nicht – wie sonst üblich – eine Kirche, sondern im Sinne des Zeitalters der Aufklärung eine Schule: das 1790 nach dem Stadtbrand errichtete Alte Gymnasium, das den Grundriss einer barocken Schlossanlage hat. Die Inschrift unter dem Giebel der ehemaligen Friedrich-Wilhelms-Schule CIVIBUS AEVI FUTURI (Den Bürgern des künftigen Zeitalters) unterstreicht die Bedeutung der Bildung. Das Alte Gymnasium besuchten u. a. der Baumeister Karl Friedrich Schinkel, der Romancier Theodor Fontane, der Maler Wilhelm Gentz (1822-1890) und die Lyrikerin Eva Strittmatter (1930-2011).
Die Liebeserklärung an ihre Heimatstadt verband die Dichterin mit dem Rotdorn, der die Straßen Neuruppins in jedem Frühjahr leuchten lässt:
Rotdorn
Rotdorn meiner Kinderjahre | Unterm roten Rotdorndach
Bin ich ein und aus gegangen | Und der Rotdorn ging mir nach
Roter Rotdorn meiner Kindheit | Straßenbaum der kleinen Stadt
Die ich liebte, die mich liebte | Die mich aufgezogen hat.
Das Alte Gymnasium ist das kulturelle Zentrum der Fontanestadt Neuruppin. Es beherbergt die Stadtbibliothek, die Kreismusikschule, die Jugendkunstschule sowie die Medizinische Hochschule Brandenburg mit den Fachrichtungen Medizin und Psychologie. Der Schulplatz ist Mittelpunkt und soziales Zentrum Neuruppins. Hier finden der Wochenmarkt sowie diverse Veranstaltungen statt.
12 Das Geburtshaus von Theodor Fontane
Am 30. Dezember 1819 wurde Theodor Fontane im Haus mit der Löwen-Apotheke geboren.
Seine Eltern Louis Henri und Emilie Fontane waren 1819 von Berlin nach Neuruppin gezogen. Der Vater führte die Apotheke, die Wohnung der Familie befand sich in der ersten Etage.
1827 übersiedelte Familie Fontane nach Swinemünde. Theodor Fontane besuchte von 1832 bis 1833 das Alte Gymnasium und kam später nur noch gelegentlich zu Besuchen bei Mutter und Schwester nach Neuruppin. Das Fontane-Haus befindet sich in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden.
13 Die Pfarrkirche St. Marien, Kulturkirche
Von 1801 bis 1806 errichtete Philipp Bernard Francois Berson an der Stelle, an der sich vor dem Brand die Hauptkirche der Stadt befunden hatte, eine quergelagerte Saalkirche. Ihre Weihe schloss 1806 den planmäßigen Wiederaufbau Neuruppins ab.
1991 begann die Rekonstruktion der baupolizeilich gesperrten Kirche. Im Turm befindet sich eine Ausstellung zum Stadtbrand von 1787. Die Kulturkirche ist das Veranstaltungs- und Kongresszentrum von Neuruppin.
14 Das Karl-Friedrich-Schinkel-Denkmal
Unmittelbar hinter der Pfarrkirche steht das 1883 eingeweihte Denkmal für den Baumeister Karl Friedrich Schinkel (1781-1841), das ebenfalls von Max Wiese geschaffen wurde. Die Bronzestatue zeigt Schinkel mit einer Zeichnung des Berliner Schauspielhauses in der Hand.
Karl Friedrich Schinkel wurde als zweites von fünf Kindern von Johann Cuno Christoph und Dorothea Schinkel in Neuruppin geboren. Sein Vater war Superintendent der Kirchen des Kreises.
15 Predigerwitwenhaus
Mit dem Bau wurde 1735 begonnen. Es entstanden vier Wohnungen für Witwen mit ihren Kindern. Von 1787 bis 1793 wohnte die Mutter von Karl Friedrich Schinkel mit ihren Kindern und von 1854 bis 1866 die Mutter von Theodor Fontane mit ihrer Tochter Elise dort. Heute beherbergt das Gebäude die Karl-Friedrich-Schinkel-Gesellschaft.
Hier finden Sie den Stadtplan von Neuruppin mit dem eingezeichneten Rundgang.
Etwas außerhalb Neuruppins - der Tierpark Kunsterspring
Nur 13 km nördlich von Neuruppin liegt der Tierpark Kunsterspring mitten im Herzen der Ruppiner Schweiz. Auf ca. 16 Hektar finden die Besucher die abwechslungsreiche heimische Tierwelt.
Wildkatzen, Waschbären, die verschiedensten Vögel, Ziegen, Rinder, sogar Wölfe und viele weitere interessante Tiere sind zu bestaunen.
Sie können den Artenreichtum der Region auf eigene Faust entdecken oder an einer der geführten Touren durch den Park teilnehmen.